Wissenswertes

Was versteht man unter der Schwäbisch-Allemanischen Fasnet:

Als Schwäbisch-alemannische Fastnacht wird dieFastnacht im südwestdeutschen Raum, in Vorarlberg, der Deutsch schweiz und im Elsass bezeichnet. Dort wird sie in der Regel Fasnet , Fasnacht oder Fasent genannt. Sie grenzt sich vom rheinischen Karneval ab, kann sich jedoch erst seit dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts als eigenständige Form etablieren. Während der Karneval im 18. Jahrhundert eine neue Form der Fastnacht entwickelte, und auch die schwäbisch-alemannische Fastnachtslandschaft darauf einschwenkte, besann sie sich im 20. Jahrhundert auf ihre Traditionen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fastnacht .

Charakteristisch ist die Vermummung der Teilnehmer mit Larven oder auch Schemmen ( Masken ), die meist aus Holz, in Ausnahmefällen aber auch aus Stoff, Papier, Ton, Blech oder Draht (sog. Drahtgaze ) bestehen. Die Kostümträger (in schwäbisch-alemannischen Gebieten Hästräger ) wechseln ihre Verkleidung ( Häs ) nicht von Jahr zu Jahr, sondern behalten sie immer bei. In manchen Gegenden ist es sogar üblich, sie über Generationen zu vererben.

Die Hexe als Fasnetsfigur

Die Geschichte der Fasnachtshexen mit Holzmasken, die heute so beliebte Figuren in der schwäbisch-alemannischen Fasnet sind, beginnt tatsächlich erst 1933. Damals schuf der Offenburger Kunstmaler Karl Vollmer für die Straßenfastnacht seiner Heimatstadt eine Hexengestalt, die bald soviel Anklang fand, dass bereits 1936 eine eigene Hexenzunft gegründet wurde. Von Offenburg aus verbreitete sich die Hexenfigur dann mit wachsender Geschwindigkeit im gesamten Südwesten. Gemeinsam sind den Hexengestalten die hakennasigen Gesichter, derbe Kittel, ausladende Röcke, altmodische Unterwäsche, Woll- oder Ringelstrümpfe, Strohschuhe und der Reisigbesen. Dass die Hexenrolle vor allem bei jungen Fasnachts-Akteuren so beliebt ist, erklärt sich daraus, dass sie ihren Trägern viel Bewegungs- und „Spielraum“ bietet.